In unserer Einrichtung setzen wir uns praktisch mit den Naturphänomenen auseinander. Die "Warum-Fragen" der Kinder sind uns sehr wichtig und bieten die Grundlage für unsere naturwissenschaftliche Früherziehung.
Wir unterstützen die Kinder Beobachtungen zu tätigen, diese zu formulieren, Vermutungen aufzustellen und mit unserer Unterstützung zu überprüfen (aus Entwurf des neuen Orientierungsplanes für Bildung und Erziehung in Tageseinrichtungen für Kinder, Abschnitt 3.4 Bildungs- und Entwicklungsfeld: Denken, Stand Mai 2005). Geheimnisvoll erscheinende Phänomene werden dadurch erfahren und erklärt.
Projektarbeiten sind in den Jahresplan integriert. Die Funktionsräume in unserer neuen Einrichtung im Technologiepark Heidelberg, wie z.B. das Kinderlabor, die Bewegunsräume, der Snoezel- und Leseraum und der Experimentierbereich (Wasser-Sand) im Außengelände sind so angelegt, dass Kinder umfassende Erfahrungen machen können.
Beispiele für naturwissenschaftliche Projekte:
Unsere Kinder durften durch wiederholtes Brotbacken erste chemische Reaktionen selber erfahren.
Versuche mit Wasser wurden getätigt: Kalt-warm, "was schwimmt - was schwimmt nicht" und das Schöpfen und Umgießen wurde ausgiebig erlebt.
"Wie entstehen Seifenblasen" durfte in einem Labor der Max-Planck-Institute ausprobiert werden.
In einem eigens für die Kinder hergerichteten Bohnenbad wurde durch Füllen von verschieden großen Gefäßen Mengen erfahren.
Ein weiteres Projekt kommt aus der bildenden Kunst: Farben mischen und welche Eigenschaften haben Farben (Kaffeefilterversuch) werden ausgiebig ausprobiert. Dabei werden Laborhilfsmittel wie z.B. Pipetten eingesetzt, was den Kindern unheimlich Spaß bereitet.
Aus der Rhein-Neckar-Zeitung, April 2006
(imo) Das Beste sei "die Experimente funktionieren bei allen", so Jörn Birkhan, der vor seiner Demonstration von naturwissenschaftlichen Phänomenen auch mal vergisst, wie er seine rote Knollnase richtig aufzuziehen hat. Das klingt zunächste etwas merkwürdig, denn was hat ein Clown mit Chemie, Physik oder Biologie zu tun? Ziemlich viel, meint Clown Jörn, es gehe um den freudvollen und spielerischen Umgang bei der Entdeckung der Naturwissenschaften. Jörn Birkhan will weder wissenschaftlich noch oberlehrerhaft die Kinder an die Materie heranführen. Durch das Projekt "Kinderlabor" werden die Miniköpfchen des Rhein-Neckar-Deltas nun schon fast seit einem Jahr gefordert und gleichzeitig gefördert. "Wie Vitamin C ist das, die einen nehmen wenig auf, die anderen viel - schaden tut es jedoch nicht!" verrät der Clown.
So bekamen auch der Kindergarten der Evangelischen Markusgemeinde in der Südstadt oder auch die Kindertagestätte "Die Wichtel" in Neuenheim Besuch von dem etwas anderen Clown. Jedes der Kinder bekam eine mit Wasser gefüllte Plastikschüssel, zwei Gläser, ein wachsloses Teelicht und ein Gummibärchen als Experimentier-Utensilien vorgesetzt. Was passiert wenn ich das Glas vorsichtig in die Schüssel hinuntergleiten lasse, was wenn sich noch ein Stück Papier darin befindet - wie bleibt es beim Eintauchen trocken und wie fülle ich das Glas zur einen Hälfte mit Wasser und zur anderen Hälfte nur mit Luft?
Den kleinen Forschern ist dabei jede Antwort frei, so werden die Beobachtungen von "da blubbert was" bis hin zu "da sind Sauerstoffmoleküle" beschrieben. Genau dies sei das Ziel des Projektes "Kinderlabor". Es müsse zuerst mal eine Sensibilisierung für diesen Wissenschaftsbereich erfolgen, denn das Potential dafür steckt in jedem Kind. Durch die frühzeitige Förderung in spielerischer Kombination die Kinderfantasie anzuregen, sind die Kleinen Entdecker begeistert und finden Gefallen an Chemie und Physik.
Der Erfolg des Projektes ist deutlich zu erkennen: neben manch einem begeisterten Erwachsenen der zusieht und über sein Staunen schmunzelt. Fast schon hochkonzentriert sind die Kinder bei der Sache und stets bemüht Clown Jörn schlüssige Lösungsvorschläge auf sein "Was passiert denn wenn...?" - Fragen zu geben. Nicht nur das Projekt hat ihnen "seeehr gut" gefallen, das Interesse für Naturwissenschaft wurde geweckt. Hatten sie sich vorher wenig Gedanken über Wasser und Luft gemacht, wollen sie nun mehr erfahren und weiter experimentieren.
Besuch vom Mannheimer Verein "Kindergartenlabor e. V." erhielt die Kindertagesstätte "Die Wichtel" im März 2006. Dieses kostenlose Bildungsprojekt zur frühkindlichen naturwissenschaftlichen Förderung ermöglichte die "Aktion Mensch" in bundesweit 50 Kindergärten.
Der Mannheimer Verein "Kindergartenlabor e. V." ist eine von öffentlichen Mitteln unabhängige, preisgekrönte Initiative zur Förderung der frühkindlichen Bildung in Deutschland. In enger Kooperation mit namhaften Erziehungswissenschaftlern führt der Verein Kinder bereits im Kindergarten an Technik und Naturwissenschaften heran.
Gruppenleiterin Nicole Kautzmann begrüßte den Vertreter des Kindergartenlabors Jörn Birkhahn und wies in ihren Einleitungsworten darauf hin, dass alle Kinder kleine Entdecker sind und ihrem Forscherdrang ständig nachkommen wollen.
Eingeteilt in Kleingruppen führten die Kinder Experimente zum Thema Luft zusammen mit Clown Jörn durch. Das Medium Luft, welches uns überall umgibt, ist beispielsweise auch in einem Glas. Dies ändert sich auch nicht, wenn man das Glas in eine mit Wasser gefüllte Schüssel senkrecht taucht.
Darauf aufbauend ließ man ein Gummibärchen in einem leeren Teelichtgefäß tauchen. Die Kinder waren fasziniert, dass das Gummibärchen nicht nass wurde.
Clown Jörn zeigte weitere einfache, aber wirkungsvolle Experimente, von denen so mancher kleiner Nachwuchsforscher schon eine Ahnung hatte. Die Kinder waren alle sehr von den Versuchen angetan, die sich wie folgt entwickelten: Sie stellten eine Vermutung auf und überprüften sie anhand des Versuchs. Beobachten und Schlüsse daraus ziehen; sehen und selbst durchführen wurde für die jungen Forscher zu einem unvergesslichen und beeindruckenden Tag.
Frau Kautzmann bedankte sich im Namen der Kinder bei Jörn Birkhahn für den interessanten und lehrreichen Tag.
März 2006